Mittlerweile kann man ganz offiziell von einer Tragödie sprechen, denn die Trennung des weltweit agierenden Konzerns Blizzard vom Unternehmen NetEase aus China steht unmittelbar bevor. Doch damit ist das Lied noch nicht zu Ende gesunden, denn der daraus entstandene Frust mutiert nun in Wut und Destruktivität. Am wenigsten von diesem Konflikt profitieren die chinesischen Gamer, sie leiden extrem unter der Trennung. Es ist noch kein halbes Jahr her, da gab das Unternehmen aus Kalifornien bekannt, dass dieses und NetEase schon bald getrennte Wege gehen werden. Das Outing hat natürlich Folgen, denn Games, wie Hearthstone, World of Warcraft und andere Spiele aus dem Hause Blizzard werden nicht mehr in China angeboten sowie veräußert.
Eine unvermeidbare Eskalation
Blizzard hatte vor einiger Zeit bereits suggeriert, dass man sich nicht mit NetEase einigen konnte. Das Unternehmen Blizzard hatte zwar ein Entgegenkommen seinerseits signalisiert, was den befristeten Vertrag mit einer Dauer von sechs Monaten betrifft. Doch NetEase nahm dieses nicht an, wie in der Folge bekannt wurde. So ganz überraschend kam diese Absage scheinbar nicht, denn Blizzard befand sich parallel zu den Verhandlungen mit NetEase auch in Gesprächen mit anderen potenziellen Partnern.
Der Punkt hierbei ist, dass man diesen einen Vertrag von mehr als drei Jahren anbot, NetEase jedoch eben nur die sechs Monate. Dass das bei dem chinesischen Unternehmen nicht gut ankam, bedarf eigentlich keiner weiteren Erklärung. Nun kam der Stein erst so richtig ins Rollen, denn der gescheiterte Deal erzeugte nicht nur Frust bei NetEase, man veröffentlichte auch die persönliche Meinung zu dem Sachverhalt. Das Angebot wurde seitens des chinesischen Konzerns als nicht befriedigend empfunden, sechs Monate waren einfach zu wenig.
Auch, dass man ein unfaires Angebot offerierte, sorgte für Unverständnis. Auf diesem Weg konnte also keinerlei Einigung erreicht werden. Man empfand den Vorschlag seitens des bekannten kalifornischen Spielentwicklers als unlogisch sowie dreist und unterstellte Blizzard einen gewissen Grad an Überheblichkeit. Es wurde dem amerikanischen Unternehmen zudem vorgeworfen, dass dieses sich der Tragweite von dem unterirdischen Angebot nicht bewusst zu sein scheint. Die Forderung hätte unmittelbar weitreichende Auswirkungen auf Games, Gamer und NetEase selbst gehabt, wenn man sich darauf eingelassen hätte.
World of Warcraft Statue als Ventil
Im Netz existieren einige Videos und Bilder, wo man sieht, wie sich der Frust nach außen hin entladen hat. Darauf sieht man eine mutwillige Zerstörung, was Gorehowl betrifft. Dies ist eine Axt der Orc, welche auf dem Firmengelände von NetEase stand. Man wollte hier wohl eine Art Exempel statuieren, natürlich symbolischer Natur. Diese Zerstörungswut kam natürlich nicht überall gut an. Blizzard selbst war darüber kaum erbaut. Eine Folge war, dass man der Partnerschaft ein Ende gesetzt hat.
Was die Zerstörungsaktion angeht, diese wurde sogar live übertragen, rund 30000 User konnten sie mitverfolgen. Viele haben das Video geteilt und weiterverbreitet. Wer an der Aktion teilnahm, durfte einen Blizzard Green Tea genießen, welcher als eine Art Beleidigung gegenüber dem amerikanischen Konzern zu verstehen war. Dass der chinesische Konzern sich durch das Angebot in seiner Ehre verletzt sah, wurde spätestens hier deutlich.