Heutzutage verbinden Menschen mit Wissenschaft überwiegend dicke Lehrbücher, Mikroskope und Labore. Spätestens in der Schule wird einem einiges über Naturwissenschaft beigebracht. Doch es geht auch anders. Sogenannte Science Games vermitteln spielerisch Wissen ohne, dass beim Spieler Langeweile auftritt. Solche Lernspiele und Wissenschaftsspiele werden meistens von Programmierern und Wissenschaftler entwickelt. Sie sollen wissenschaftliche Phänomene erklären und wissenschaftlichen Fragestellungen beantworten.
Science Games – Durch Lernspiele spielend lernen
In der virtuellen Welt kann man durchaus klüger werden. Doch in Schulen und in den Elternhäusern gibt es immer noch viele Gegner von Computerspielen, obwohl selbst Unterhaltungstitel das Wissen der Spieler erweitern. Außerdem fördert das Spielen die technische Kompetenz. Es schult die Hand-Augen-Koordination sowie die visuelle Wahrnehmung. Außerdem lernt man geschicktes Taktieren, vorausschauendes Handeln und das Management von Ressourcen. Allerdings muss die Mischung zwischen Spannung und neuer Herausforderung stimmen. Nur dann können digitale Spiele, ähnlich wie Schulbücher fürs Lernen verwendet werden. Zudem ist eine schöne Grafik entscheidend, damit die Spieler das Spiel annehmen.
Das Potenzial von Science Games im schulischen Bereich
Lernen kann Spaß machen. Doch für viele Kinder ist Lernen ein Gräuel. Das Problem haben auch Spieleentwickler erkannt und entwickelten Spiele, wobei die Kinder spielerisch Grundlagen in verschiedenen Gegenständen lernen. Durch die Verwendung von Lernspielen können im Unterricht verschiedene Ziele erreicht werden. Hier liegt ganz klar der Fokus bei der Förderung der intrinsischen Motivation, darunter versteht man die eigenständige und eigenmotivierte Beschäftigung mit dem Lerninhalt. Der Lehrer dient hierbei als Tutor von interaktiven Lernspielen. Das Lehrpersonal leitet die Geschicke der Schüler und bietet bei Bedarf Unterstützung. Offene Lernprozesse werden durch Lernspiele gefordert und gefördert.
Weiters besitzen Computerspiele und Games einen hohen Bezug zur gegenwärtigen Erlebniswelt. Jugendlichen wachsen meist mit digitalen Medien auf und sind deshalb mit der Technik vertraut. Sie sehen die Nutzung von Technik in allen Varianten als selbstverständlich. Computer- und Lernspiele besitzen eine direkte Bezugnahme zu dieser Lebenswelt. Die Interaktionsmöglichkeiten sind vielseitig, sie bieten eine optimale Spielwiese für den Spieler. Die Spieler müssen Probleme lösen, welche nur durch eine bestimmte Vorgangsweise gelöst werden können. Daher ist erwiesen, dass Computer Denkspiele in der Lage sind, die Entwicklung von Strategien zur Problemlösung zu fördern. Für manche Pädagogen ist spielerisches Lernen nicht mehr wegzudenken. Anderen ist dieses Thema komplett unbekannt. Dagegen sollen diese Spiele die Lücke zwischen medialer und schulischer Lebensumwelt von Jugendlichen minimieren.
Die Hürden der Lern- und Wissenschaftsspiele
Obwohl Lernspiele und Science Games viele Vorteile mit sich bringen, gibt es auch hier Hindernisse, die den Einsatz im Unterricht erschweren. Ein Teil der Spieler sind nicht medienaffin und spielebegeistert. Des Weiteren gibt es unterschiedliche Lernpräferenzen, diese können Lernspiele nicht komplett abdecken. Bei dreidimensionalen Lernwelten wird oftmals ein gewisser Orientierungssinn gefordert. Treten in einem Spiel zu viele Interaktionsmöglichkeiten auf beziehungsweise durch eine unübersichtliche Spielewelt kann der Spieler leicht die Orientierung verlieren und es tritt das Phänomen „Lostness“ auf. Deshalb muss eine gewisse Flexibilität, bezüglich der Verwedung von interaktiven Medien innerhalb des Unterrichts beziehungsweise eine Anpassung an die unterschiedlichen Erfordernisse und Begabungen von allen Schülern stattfinden.
Hohe Lernanstrengungen und Disziplin werden vor allem von offenen Lernumgebungen gefordert. Hier muss der Bezug zum Lerninhalt vom Schüler selbst hergestellt werden. Verschiedene Praxisprojekte zeigten, dass das Lehrpersonal hier eine wichtige Rolle einnimmt. Die Inhalte des Spiels sollten gemeinsam mit dem Lehrer reflektiert werden, dadurch entsteht ein Bezug zum Unterricht hergestellt werden kann. Ein weiteres Problem kann sich durch die Rahmenbedingung der Schulen ergeben. Eine veraltete Ausstattung der Hardware erschwert die Verwendung von Lernspielen. Häufig erfüllen die Computer nicht die Anforderung von heutigen Spielen.
So kann man Science Games im Unterricht einsetzen
Die bisherigen Erkenntnisse zeigen, dass Science Games und Lernspiele eine ideale Ergänzung zu klassischen Lernmethoden sind. Jedoch kommen diese nur selten zum Einsatz. Dennoch können mögliche Einsatzszenarien zum Beispiel Workshops beziehungsweise Gruppenarbeiten, Projektwochen oder Hausübungen sein. Der Trend des Frontalunterrichts schwindet. Vielmehr wird eine offene Lehr- und Lernstrategie gefordert. Hier steht, wie auch bei der klassischen Lernmethode darum, Spieler auf ihren eigenen Wissensstand abzuholen und sie gezielt zu fördern. Ein großer Vorteil zu Büchern ist die hohe Freiheit, welcher durch den Einsatz von Lernspielen gewährleistet wird.
Science Games Fazit – darum lohnen sich Wissenschaftsspiele
Computerspiele, Wissenschaftsspiele und Science Games sind so beliebt wie noch nie. Ein Großteil aller Jugendlicher spielen regelmäßig am Computer. In Science Games können die Spielerinnen und Spieler ihr Wissen erweitern oder sogar spezielle Fähigkeiten aneignen. Zudem können durch interessanten Spiele ihre Neugier für die Wissenschaft entdeckt werden. Informatiker, Medienwissenschaftler und Pädagogen müssen stärker zusammenarbeiten, den es ist nicht die Frage, wie man ein Spiel lehrreich machen kann, sondern wie man diese geschickt einsetzen kann, um die Lernziele zu erfüllen. Es bleibt daher abzuwarten, ob der Gaming Trend in Zukunft in Schulen weiter durchsetzen kann.